Noch ein paar Tage und dann ist (wieder) Ostern. Für die einen ein paar arbeitsfreie Tage (Karfreitag, Ostermontag), für andere die Essenz ihres Glaubens (Verrat, Leiden, Tod am Kreuz, Auferstehung). Und in Deutschland jedes Jahr aufs Neue ein Quell der Aufregung, vor allem bei denjenigen die nicht Christen sind und die keine Beziehung zum Karfreitag als stillen Trauertag haben.

Karfreitag feiern und fröhlich sein – das verbietet dir der Staat.

Moment mal: haben wir in Deutschland nicht eine Trennung von Staat und Kirche? Nur dann, wenn es darum geht, dass der Staat sich nicht in die „internen Angelegenheiten“ der Kirche einmischt. Eigenes Arbeitsrecht, eigene Justiz – schließlich wurde beim Mißbrauch durch Kirchenmänner bisher kein Strafverfahren eröffnet. Die Kirche darf ihre eigene Aufklärung betreiben und entscheidet selbstständig darüber, welche Konsequenzen zu ziehen sind. Und wenn die eigenen Gutachten kein gutes Licht auf die Kirchenvertreter wirft, werden diese Gutachten einfach weggeschlossen. Wenn es darum geht, dass die Kirche sich aus den Angelegenheiten des Staates heraushalten soll, gibt es immer wieder Sonderrechte (z.B. Vertreter der Kirchen im öffentlichen-rechtlichen Rundfunk, Einzug der Kirchensteuer durch den Staat usw.)

Wenn wir es ernst meinen würden mit Trennung von Kirche und Staat, würden wir vieles ändern, so dass den Worten, Taten folgen … aber wir meinen es nicht ernst, denn die Taten bleiben aus.